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01. März 2020

Gottes Potenzial in Jugendlichen entdecken und entfalten - Ein erster Rückblick



 

Leben dort, wo es keiner vermutet. Mitten in der Wüste. In Swakopmund (an der Küste Namibias), wo ich die letzten fünf Jahre meines Lebens verbracht habe, gab es die „Little five tour“ (dt: die kleinen Fünf Tour). Bei Touristen sehr beliebt und auch ich war einmal mit dabei. Und plötzlich, mitten in der Wüste, da entdecken die Tourguides Chamäleons, Schlangen, Käfer, Spinnen, Geckos, Skorpione und anderes, was wir ohne Hilfe wohl kaum entdeckt hätten.

Ihr Geheimnis: Sie nehmen sich Zeit, sie gehen auf die Knie, schauen genau hin, suchen und finden schließlich Spuren, denen sie folgen können, um zu finden, was längst da ist, nur versteckt.

Die große Chance meiner Anfänge hier im Albtrauf in den vergangenen sechs Monaten war genau das: Dass ich mir Zeit nehmen konnte – auch auf die Knie zu gehen. Zeit, um genau hinzuschauen, zu suchen und schließlich Potentiale bei Jugendlichen zu entdecken, die längst da waren, nur versteckt. Gottes Potential in den Jugendlichen will entdeckt werden und zur Entfaltung gebracht, damit sein Reich hier im Albtrauf weiter gebaut wird.

 

Wie aber sieht und sah das konkret aus?

 


 

Neben den üblichen Einarbeitungsaufgaben wie dem Besuch von Gruppen und dem Aufbau von Kontakten zu anderen Akteuren in Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war und ist der wichtigste Anknüpfungspunkt für mich die Konfirmandenarbeit. Dabei sind sowohl die aktuellen Konfirmanden als auch die Konfirmanden der vergangenen Jahre in meinem Blick.

In der Konfirmandenarbeit nehme ich mir aktuell Zeit, um schon etwas vor dem Unterricht dazu sein, die Räume des Gemeindehauses zu öffnen und Beziehungen zu ihnen aufzubauen. So erfährt man viel über die Einzelnen, auch über ihre Hobbys, Leidenschaften und Begabungen. Zum anderen entdecken die Konfis die Räume für sich, werden vertraut mit den Orten und fühlen sich so zunehmend zuhause. Manche dieser Konfirmanden engagieren sich nun in der neuen Jungschar „Grizzly“, andere machen bei der Konfi-Band mit. 

Für andere wiederum bin ich ein Brückenbauer in den monatlichen Checkpoint, weil ich sie ganz anders einladen und motivieren kann als es über einen Flyer möglich ist.

 


 

Aus den vergangenen Jahrgängen sind einige wenige einer Einladung zu „Helden wie dich!“ gefolgt, einem Abend, an dem wir ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten als Mitarbeiter auf die Spur kommen wollten. Daraus hat sich nun eine nächste Aktion für die Konfis entwickelt, um sie noch mehr für den Checkpoint zu begeistern.

Erste Überlegungen gab es bereits im Kollegenkreis, wie wir die Konfirmandenarbeit in Zukunft noch beziehungsorientierter konzipieren können, da sie aktuell der wichtigste Ansatzpunkt für den gelingenden Aufbau der Kinder- und Jugendarbeit in den Orten darstellt.

Ebenfalls auf die Suche nach Potentialen haben wir uns in Erkenbrechtsweiler/Hochwang gemacht. Am 13. Februar hatte ich alle Interessierten zu einem Treffen eingeladen, das sich damit beschäftigt hat, wie wir vor Ort Neues für Kinder und Familien anpacken können. Viele tolle Ideen sind dabei auf den Tisch gekommen, wir wollen nun zunächst mit einigen Kindernachmittagen starten (möglichst an Orten, an denen Kinder und Familien sowieso anzutreffen sind), um neu in Kontakt mit Kindern und Familien zu kommen. Mit dabei sind auch hier zwei Jugendliche, deren Potential nun zur Entfaltung kommen kann.

 


 

Darüber hinaus entwickelt sich in Unterlenningen gerade eine Sportjungschar, die zunächst als Projekt anlaufen wird. Und ich habe Kontakte zum Kindergarten in Erkenbrechtsweiler aufgebaut, wo ich versuchsweise ab und zu mit den „Raketen“ (Vorschülern) christliche Kinderlieder singen werde, und weitere Aktionen geplant sind, um neue Kontakte zu knüpfen und Brücken in die Kirchengemeinde zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Teil meiner Arbeit ist die Begleitung der bestehenden Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Hierzu sind wir gerade dabei einen Raum im Gemeindehaus in Unterlenningen umzubauen, der später zur „Powerbank“ werden soll. Ähnlich wie bei einem Handy, das man mit einer Powerbank wieder aufladen kann, soll es ein Ort für Mitarbeiter werden, an dem sie durch Begegnung miteinander und Begegnung mit dem lebendigen Gott neue Kraft für ihre Aufgaben und ihren Alltag tanken können. Die Arbeiten daran gehen nun in die finale Phase, sodass wir die neu gestaltete „Powerbank“ beim Jugendmitarbeiterabend am 20. März offiziell eröffnen wollen.

 


 

Zuletzt ist mir aufgefallen, dass das viele Gute was bisher im Albtrauf geschieht, besser kommuniziert werden muss. Daraus hat sich nun ein monatlicher Newsletter entwickelt, der über Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Mitarbeiter informiert. Derzeit umfasst der Newsletter knapp achtzig Mitarbeiter, die in diesem Bereich im Albtrauf aktiv sind. Es ist aber ein Newsletter für alle. Wer also Interesse daran hat, aktuelles über die Jugendarbeit zu erfahren, kann sich gerne auf der Homepage der Jugendarbeit Albtrauf dafür anmelden: www.jugendarbeit-albtrauf.de

 

So freue ich mich darauf, weiterhin Jugendliche dabei zu begleiten, ihr Potential zu entdecken und in der Gemeinde zu entfalten, damit Gottes Reich unter uns wächst und ER selbst in unserer Mitte sichtbar wird.

 

Text & Bild: Jürgen Braun | JA